rohkost unterm regenbogen 

neugierig, staunend aber auch leicht befremdet, habe ich am vergangenen wochenende am 17. rainbow spirit festival teilgenommen, welches in diesem jahr erstmals in berlin stattgefunden hat. drei tage lang, vom 12. bis 14. 11., standen in der ’station-berlin‘ in kreuzberg alle zeichen auf spiritualität. in unzähligen vorträgen, workshops und konzerten konnte die geneigte besucherin sich mit den unterschiedlichsten themen der lebens- und weltverbesserung vertraut machen. wozu u.a. auch zwei vorträge zum thema rohkost gehörten. ich hatte mich für die ‚befreite ernährung‘ von christan opitz entschieden:

als ehemalig, langjähriger veganer und rohköstler tritt er, nach 10-jähriger forschungsarbeit mit der these an, dass es keine gesunden, rohkost-veganer in dritter generation gebe. in seinem buch ‚befreite ernährung‘ schlägt er deshalb ein neues rohkost-ernährungskonzept vor. die basis seines ansatzes besteht aus der entwicklung eines gesunden hungergefühls und dem regelmäßigen verzehr von green smoothies bevor jegliche andere nahrung aufgenommen wird. eine besondere rolle spielt dabei der einsatz von gesättigten fetten, von opitz lubrikatoren genannt. er schlägt vor, wahlweise kokosfett, eier oder besser noch rohe butter von grassfressenden tieren in beliebiger menge zu verzehren. um die körperzellen optimal mit nährstoffen zu versorgen und ein gleichgewicht von anspannung und entspannung zu erhalten, empfiehlt opitz als vierte komponente seiner ernährungslehre den einsatz von zwei mineralpräparten mit dem wohlklingenden namen ‚happy brain‘ (glückliches gehirn), dessen zusammensetzung sich mir nicht ganz erschlossen hat. nach einer anwendungszeit von ca. 3 monaten soll sich der körper laut opitz‘ aussagen soweit ’normalisiert‘ haben, dass den nahrungsbedürfnissen, die dieser signalisiert, wieder vertraut werden könne – worin dann schließlich die ‚befreiung‘ liegen soll.

die grundannahme und das ziel, dem körper zuzuhören und den signalisierten bedürfnissen entsprechend nachzukommen ist nicht neu aber dennoch wichtig für all jene, die es gewohnt sind, den anweisungen diverser ernährungsgurus zu strikt zu folgen. so sehr mir der  regelmäßige genuss von green smoothies einleuchtet, so fern liegt mir der  gebrauch von butter und eiern. noch weniger überzeugen konnte mich aber die  unfreiheit von opitz‘ ‚befreiter ernährung‘, die im regelmäßigen erwerb seines speziellen mineralpülverchens liegt.

neben dieser kleinen fortbildung in sachen rohkost, habe ich meine restliche zeit mit einem bummel zwischen den messeständen verbracht. dort gab es allerhand kurioses von licht- und farbberatung über yoga und edlesteine, bis zu  engel-channeling und kristallschädeln, in denen das gesamte wissen der menschheit gespeichert sein soll. – kurz: für jeden sucher gab’s das passende konzept.

interessant und lecker waren für mich aber vor allem die rohkoststände am ende der halle. besonders beim charmanten team von pureraw gabs einiges zu versuchen, z.b. ein neues ayurveda sortiment zu dem auch ein produkt mit dem wohlklingenden namen ashwagandha gehört, das u.a. für seine aphrodisierende wirkung bekannt ist.

 

wohl bekomm’s 😉

eat & think! – mit lizzie